Marken, die wir feiern
Egal, mit welchem Jugendlichen man sich unterhält – es fällt gefühlt in jedem Gespräch zumindest einer der Namen: Spotify, Snapchat und Instagram. Ein Markenranking des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com, deren Forschungsobjekt österreichische Teenager darstellten, ermittelte anhand des Smartphone-Tools BRAND.Swipe, welche Marken bei den „Millenials“ gut ankommen.Betrachtet man die aktuellen Markentrends in der Altersgruppe der 14- bis 19-Jährigen werden klare Tendenzen in Richtung Online-Brands deutlich. Unter den Top 20 finden sich hier neben visuellen Plattformen wie Netflix und Youtube auch die vermeintlichen „Klassiker“ Google und Amazon. Auch der weit verbreitete Nachrichtendienst WhatsApp ist vertreten, jedoch zu unserem Erstaunen „nur“ auf Platz 18.
Was jedoch besonders auffällt, ist der Trend zur Tradition: Heimische Marken – in Österreich beispielsweise Manner, Almdudler oder Vöslauer sind ebenfalls im Ranking zu finden. Und das auch noch ziemlich weit oben.
Gerade im direkten Vergleich mit der Generation 40+ wird die Relevanz von Streamingdiensten und sozialen Medien bei den Teenagern noch sichtbarer. An der Spitze steht hier Snapchat, gefolgt von Spotify, Instagram und Twitter. Und was meint die Ü40-Fraktion? Ganz klare Spitzenreiter-Kategorie hier: Wurstwaren. Die Frage, warum sich gleich drei Wursthersteller unter den Top 20 der beliebtesten Brands befinden scheint banal, lässt sich jedoch durch ehemalige Schlagzeilen-Slogans wie „Die Wurst ist die Zigarette der Zukunft“ erklären, die das Image von Fleisch grundlegend revolutionierten. Hier sind wir übrigens bei einem weiteren Wendepunkt: Die Ernährungsgewohnheiten gehen bei den Jugendlichen heute mehr und mehr vom Fleischkonsum weg.
Auch in Deutschland lassen sich die Trends gut beobachten. Gerade bei Mode- und Sportmarken präsentiert hier die Studie „Die Lieblingsmarken der Deutschen“ von Forsa einige Top-Marken. Mehr als ein Drittel der 14- bis 17-Jährigen nannten dabei als Lieblingsmarke Nike, darauffolgend H&M, Apple und Adidas und auf Platz 5 immerhin Microsoft als „Urgestein“ der Technik. Es sticht vor allem eins heraus: Trotz der klischeehaften Technikaffinität vergisst die Jugend wohl nicht die traditionellen Marken. Und das ist doch irgendwie ganz schön zu hören.