Warum auf den Hund zu kommen für Unternehmen gar nicht so ohne ist…
Hunde sind heilsam – gegen Stress, die Bürde des Alterns, die Einsamkeit im Einzelbüro…Vielleicht haben deshalb auch viele Agenturen ihren „Agentur-Hund“ – meist Begleiter des Chefs, der sich das Privileg genehmigt, den kleinen Racker mit ins Büro zu bringen. Bei uns war das andersrum: Ich bin eigentlich erst über zwei Kolleginnen „auf den Hund gekommen“. Vor allem Bella hatte es mir angetan: Sie kam morgens, lag still und brav Frauchen zu Füßen unter dem Schreibtisch, verschwand mit ihr in die Mittagspause und abends nach Hause – so still und leise, wie sie gekommen war. Nur manchmal kam sie auf eine Streicheleinheit vorbei, so unaufdringlich und sanft, dass es eine wahre Freude war. Wer will da nicht auch gleich ein solches Exemplar?
Die Kollegin ging leider irgendwann, die Erinnerung an Bella aber blieb. Und manifestierte sich nun vor Kurzem in Yuki – jetzt also unser „Agentur-Hund“. Bei der Auswahl muss zwar irgendwas schief gegangen sein – Yuki ist eben Yuki und nicht Bella… Mehr soll an dieser Stelle auch nicht verraten werden. Aber obwohl Yuki (wie Bella) ein Beagle ist, sind wir damit auch schon bei des Pudels Kern: Yuki liebt Schuhbänder, Hosenbeine, Netzwerkkabel, … eigentlich alles, was heil und unbenagt besser aussieht oder funktioniert. Darüber kann man lachen. Man kann sich mit der Zeit aber auch ärgern, vor allem über den Chef, der die Töle nicht gut genug erzogen hat, obwohl er jetzt anscheinend ständig beim Gassigehen ist, wenn man ihn mal braucht…
Wie gut, dass eine auflagenstarke Ratgeber-Zeitschrift (mit Redaktionshund!) uns in der Mai-Ausgabe schon mit wertvollen Tipps auf die arbeitsrechtliche Situation gebrieft hat: Alle Mitarbeiter sollten unterschreiben, dass sie nicht allergisch sind und nichts dagegen haben, dass ein Hund ins Haus (pardon: Büro) kommt. Schlecht allerdings für mich, dass ich die Erklärungen nicht VOR Yukis Einstand in der Agentur eingesammelt habe. So eine Unterschrift geht einem doch leicht von der Hand, NACHDEM man ein paar bezaubernde Fotos vom Baby-Beagle gesehen und BEVOR er einem einen See vor den Schreibtisch platziert hat.
Zu spät. Wir hoffen jetzt einfach darauf, dass sie auch die Wunden heilen kann, die sie uns im jugendlichen Überschwang an sommerlich entblößten Zehen und Knöcheln schlägt. Schließlich ist das Temperament nicht das Einzige, was schief ging, als wir auf den Hund kamen: Denn als Hartzkom Agentur-Hund müsste Yuki ja eigentlich Bonk Maria heißen. Aber das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte…